Am 2. Juni 2025 konnte nach längerer Pause wieder ein Besuch der Schule in Ponte Nova stattfinden. Aufgrund des zunehmend schlechten Straßenzustands ist der Ort nur schwer erreichbar – auch für Anuar, der zuletzt kaum noch vor Ort war. Infolge dessen sind die Informationen zur Schule spärlich und teils widersprüchlich.
Dort angekommen fanden Gespräche mit der Schulleiterin, einem Lehrer und sieben Vätern statt. Unterricht war an diesem Tag nicht möglich, da am Vortag Schulaktivitäten zum Internationalen Kindertag stattgefunden hatten. Auffällig war das Fehlen aktiver Frauen aus der Anfangszeit und ein insgesamt verhaltener Eindruck der Schulleitung. Hintergrund scheint ein nicht offen ausgetragener Konflikt unter den Lehrkräften zu sein.
Trotzdem zeigt der Vergleich der Schülerzahlen, dass die Schule sich stabil entwickelt:
Im Schuljahr 2024/25 lernen 106 Kinder dort (davon 62 Mädchen) – ein leichter Anstieg gegenüber 2021/22.
Allerdings bestehen weiterhin infrastrukturelle Mängel:
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Die Klassenböden sind beschädigt und müssen dringend erneuert werden.
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Die Toiletten sind unvollständig.
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Das Vorratshaus des Welternährungsprogramms wurde nicht fertiggestellt.
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Die Schulmöbel sind zunehmend defekt.
Ein zentrales Anliegen unseres Besuchs war daher, die Zusammenarbeit vor Ort neu zu strukturieren. In einer Versammlung mit Eltern und Lehrern wurde deutlich gemacht:
Die Schule gehört dem Dorf, und unser Engagement ist auf Kooperation und Verlässlichkeit angewiesen.
Wir erwarten:
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Die Wahl von ein bis zwei Ansprechpersonen aus dem Dorf zur besseren Kommunikation.
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Einen transparenten Kostenvoranschlag für die Erneuerung der Böden während der Sommerpause.
Ein Treffen zur Bestimmung der Ansprechpersonen steht aktuell noch aus. Ebenso ist offen, ob die anstehenden Reparaturarbeiten wie vereinbart umgesetzt werden können. Anuar selbst zeigt sich inzwischen deutlich zurückhaltender, was sein weiteres Engagement für diesen Standort betrifft.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt. Wir hoffen auf neue Impulse aus dem Dorf, um die Zusammenarbeit auf eine tragfähige Basis zu stellen.
Dietmar Klahn
Bijilo / Gambia, 07. Juni 2025